Arbeiten, wo andere schlafen.

Ein ganzes Team sorgt dafür, dass eine Narkose optimal verläuft. Einen großen Anteil daran haben die Fachpflegekräfte für Anästhesie- und Intensivpflege.

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WISSENS­WERTES

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Personalspinde

Die Planung und Koordination der Abläufe und des Personals im OP ist genau geregelt. Durch Notfall-Eingriffe soll es nicht zur Absetzung von elektiven, geplanten Eingriffen kommen. Den Fachpflegekräften für Anästhesie- und Intensivpflege kommt im OP-Alltag eine wichtige Rolle zu. Das Team im Leo besteht aus 27 Voll- und Teilzeitkräften.

Vielleicht ist „Schlafen“ sogar ein falscher Begriff, denn eine Narkose ist ja doch etwas ganz anderes als erholsamer Schlaf. Richtig ist aber, dass der Patient genau deshalb auf fachkundiges Personal angewiesen ist, das seinen „künstlichen Schlaf“ von der Ein- bis zur Ausleitung lückenlos begleitet und überwacht. Neben dem medizinischen Spezialisten, dem Anästhesisten, sind das vor allem die Fachpflegekräfte für Intensivpflege und Anästhesie. Außerdem noch im OP anwesend Operateur und OTAs (Operationstechnische Assistenten) und OP-Pflege, die sich dann mehr um den Eingriff kümmern, während die Kollegen über den Patienten wachen. Dazu kommen noch die Pflegekräfte, die mit der Vorbereitung zur Narkose schon auf der Station beginnen und das Schleusenpersonal, das den Patienten am Eingang zum OP-Trakt in Empfang nimmt und erste Checks durchführt. Und dann braucht es noch jemanden, der Personal, Material und räumliche Kapazitäten sinnvoll strukturiert einsetzt und organisieren. Dafür sind OP-Manager und OP-Koordinator zuständig. Sie haben ständig im Blick welcher Fachbereich gerade in welchem Saal mit welchem Personal was operiert. Dazu den Ein- und Ausschleusebereich.

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Und dann braucht es noch jemanden, der Personal, Material und räumliche Kapazitäten sinnvoll strukturiert einsetzt und organisiert. Dafür sind OP-­Manager und OP-Koordinator zuständig. Sie haben ständig im Blick welcher Fachbereich gerade in welchem Saal mit welchem Personal was operiert, dazu den Ein- und Ausschleusebereich. Von all dem bekommt der Patient nur bedingt etwas mit, denn die meiste Zeit verbringt er ja in Narkose.

Zeit mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Operative Eingriffe werden im Leopoldina von Montag bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und 15:30 regulär in 9-11 Sälen geplant. Dieser Plan wird bis um 14.00 Uhr des Vortages anhand der angemeldeten Eingriffe erstellt. Darüber hinaus stehen zwei bzw. drei Säle über die reguläre Betriebszeit hinaus bis 18.00 bzw. 19.00 Uhr zur Verfügung, außerdem muss jederzeit mit dringenden notfallmäßigen Operationen gerechnet werden. Für sie wird der nächste Saal freigemacht. Nachfolgende geplante OPs verschieben sich dadurch. Auch nachts werden selbstredend Notfälle operiert. Die Säle sind nahezu gleich ausgestattet, so dass das Personal sich bei einem Raumwechsel leicht tut.

Wenn alles nach Plan verläuft, operieren die einzelnen Kliniken und Fachbereiche (Chirurgie, Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Urologie, Gynäkologie, Neurochirugie, HNO, Plastische Chirurgie, Augenheilkunde) aber immer in denselben Sälen. Die Anästhesiepflegekraft, die 90 % des pflegerischen Personals im OP stellt, arbeitet eng mit dem Anästhesisten zusammen, begleitet und checkt den Patienten vor der OP, arbeitet die OP-Protokolle ab und bereitet die Narkosemaschinen, das Anästhesiezubehör und die Medikamente vor. Sie assistiert bei Ein- und Ausleitung der Narkose und während der OP bei der Anästhesieüberwachung.

Auch im Aufwachraum wird die Fachpflegekraft für Anästhesie- und Intensivpflege eingesetzt. Nach 10 Uhr vormittags, wenn die meisten Operationen im Leo angesetzt sind, haben bis zu 4 Kräfte gleichzeitig Dienst im Aufwachraum. Sie betreuen dort zwischen 6 und 10 Patienten. Ihr Job ist sehr anspruchs­voll, deshalb haben auch fast alle, die hier arbeiten, die 2-jährige Weiterbildung zur Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivmedizin nach ihrer 3-jährigen Ausbildung zur Pflegekraft absolviert. Im Leopoldina können Interessierte diese Fachweiterbildung über die angegliederte Leo Academie absolvieren und werden dabei auf verschiedenen Intensivstationen und in der Anästhesie eingesetzt. „Langweilig wird es rund um den OP nie“, erklärt Matthias Schöpf, stellvertretender OP-Koordinator und fährt fort: „OP ist ein Teamspiel, hier müssen die unterschiedlichen Berufsgruppen aus den unterschiedlichsten Kliniken und Fachbereichen Hand in Hand zusammenarbeiten. Damit das alles klappt gibt es genaue Regularien, ein sogenanntes OP-Statut, dieses regelt wer wann was zu tun hat und wie der Notfallplan aussieht. Da muss sich jeder dran halten und im Leopoldina klappt das auch gut.“

Bis es also soweit ist, ein Patient sicher „schläft“ und bereit ist für seinen Eingriff, bedarf es einer Menge Vorarbeit und später auch wieder Nacharbeit. Wie gut, dass hier jeder weiß, was er zu tun hat.

(Fotos in Galerie: Anand Anders)

Wie läuft die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie?

Wie läuft die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie?

 

Die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie ist eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung und richtet sich nach Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Aktuell führen wir diese im Leopoldina-Krankenhaus in Kooperation mit einigen regionalen Verbundshäusern durch.

Sie beinhaltet 1800 Stunden praktische Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen (operative, medizinische und pädiatrische Intensivstation, Anästhesie und Zentrale Notaufnahme) und 720 Stunden theoretische Weiterbildung, die in modularer Form aufgebaut ist.

Die Weiterbildung der Intensiv- und Anästhesiepflege befähigt Teilnehmende, Patienten entsprechend der aktuellen pflegewissenschaftlichen Standards sowie medizinischer und bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse zu versorgen.

Ziel der Fachweiterbildung ist, fachkompetente Pflege in den Bereichen der Intensivpflege und Anästhesie zu erlernen sowie die richtigen Verhaltensweisen und Tätigkeiten in einem interdisziplinären Team erfolgreich umzusetzen. Die Fähigkeit zur kontinuierlichen Reflexion des eigenen Handelns baut auf dem theoriegeleiteten Wissen, den Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie den Erfahrungen der Teilnehmer auf. Dieser Kompetenzerwerb vermittelt den Teilnehmern die Befähigung und den Umgang zur Verantwortung in ihren Fachbereich. Wissen wird so vermittelt, dass die Teilnehmer ihre Handlungs- und Reflexionsprozesse selbständig initiieren und ihre persönliche Handlungskompetenz und deren Grenzen kennen.


Foto: Miriam Pfaff, Meike Wiederer

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Ansprechpartner:
Miriam Pfaff
E-Mail: mpfaff@leopoldina
Meike Wiederer
E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Hauke Rensing zum Thema Narkosen

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