Bluthochdruck, die stille Gefahr.
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„Ach was, mir geht es doch gut, ich hab doch nur ein bisschen hohen Blutdruck.Das ist doch nicht so schlimm.“ Da hoher Blutdruck an sich meist, vor allem zu Beginn der Krankheit, keine Schmerzen verursacht, wird er, ähnlich wie die Diabetes, von vielen Patienten unterschätzt.
Jeder ist jedoch gut beraten, in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, den Bluthochdruck (Hypertonie) in den Griff zu bekommen. Denn ein dauerhaft erhöhter Blutdruck steigert das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, aber auch andere Organe wie die Nieren, das Gehirn und die Augen können irreversibel geschädigt werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung steigt ebenso wie die einer Niereninsuffizienz und die Schädigung der Netzhaut, die dann zu einer Einschränkung des Sehvermögens führt. Wichtig ist daher auch eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle.
Da ist zum einen das Alter. Je älter ein Mensch wird, desto wahrscheinlicher entwickelt er einen hohen Blutdruck. Bei den über 60-Jährigen gibt es bereits 60 Prozent Betroffene. Auch die familiäre Vorbelastung und Erkrankungen spielen eine Rolle. Fettstoffwechselstörungen, wie die Hypercholesterinämie, die erhöhte Blutfettwerte zur Folge hat, begünstigen hohen Blutdruck, ebenso eine Schilddrüsenüberfunktion oder die Schlafapnoe. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Männer sind tendenziell etwas häufiger betroffen als Frauen.
Einen großen Einfluss auf den Blutdruck hat auch der Lebensstil und – das ist die gute Nachricht – er kann auch positiv beeinflusst werden.
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Bewegung: Ein tägliches Training mit moderater Intensität über ca. 30 bis 45 Minuten wird empfohlen. Vorteilhaft sind alle Sportarten, die das Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen, also Ausdauersportarten.
Ernährung: Übergewicht sollte vermieden werden, außerdem die Aufnahme von zu viel Salz und Zucker sowie der Verzehr von zu viel Fleisch. Eine mediterrane Diät mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst wirkt sich positiv aus.
Genussmittel: Alkohol und Rauchen wirken sich ungünstig auf den Blutdruck aus. Ein kompletter Verzicht ist sehr ratsam.
Stress: Ein dauerhaft hohes Stresslevel ist Gift für den Blutdruck. Ruhepausen, ein entspannendes Hobby und ausreichend Schlaf können Abhilfe schaffen.
Reicht eine Änderung des Lebensstils nicht aus, sind meist Medikamente notwendig. Die korrekte Einnahme und Dosierung spielt dabei eine besonders große Rolle und eine regelmäßige Kontrolle der Therapie ist nötig. Gelingt die medikamentöse Einstellung nicht, kann eine renale Denervierung erwogen werden. Bei diesem Verfahren, so erklärt Prof. Karl Mischke, Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 am Leopoldina-Krankenhaus, wird eine „Durchtrennung“ oder viel mehr Inaktivierung der renalen (Nieren-)Nerven, die bei der Regulierung des Blutdrucks eine große Rolle spielen, durchgeführt. Bei Menschen mit Hypertonie ist dieses sympathische Nervensystem in der Regel überaktiv. Durch die Deaktivierung der Nervenstränge gelingt unter bestimmten Bedingungen langfristig eine Absenkung des Blutdrucks.
Auch die Folgen eines Bluthochdrucks können oft behandelt werden. Dass schnelles Handeln bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall lebensrettend sein kann, ist mittlerweile vielen bewusst. Während die Schlaganfälle je nach Fall neuroradiologisch, neurologisch oder neurochirurgisch behandelt werden, kann im Falle eines Herzinfarktes meist per Herzkatheter geholfen werden. Jeder zweite Herzinfarkt ist zumindest zum Teil auf Bluthochdruck zurückzuführen.
Doch nicht nur auf Grund der hervorragenden Zusammenarbeit aller Fachbereiche steigen die Operationen im Bereich der Wechselendoprothetik am Leopoldina-Krankenhaus kontinuierlich. Ein weiterer Vorteil der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Leopoldina-Krankenhaus ist:
Die Klinik hält ein großes Portfolio von Prothesenmodellen im Haus vor. Das ist vor allem bei Notoperationen auf Grund von Stürzen, Unfällen oder Infekten ein enormer Vorteil. Im Gegensatz zu geplanten Wechseloperationen kann die passende Prothese in diesen Fällen nicht auf Basis von Röntgenbildern und medizinischen Untersuchungen ausgesucht und bestellt werden.
Es handelt sich dabei um Richtwerte, die nicht pauschal auf alle Patienten anwendbar sind. Bei der Beurteilung der Blutdruckhöhe ist immer auch das Alter des Patienten zu beachten. So gilt der Optimalwert bis 120 mmHg systolisch für eher jüngere Patienten, bei Menschen bis 65 wird ein Blutdruckzielwert bis 130 mmHg für erstrebenswert erachtet, während man bei Patienten über 65 auch mit einem Wert bis 140 mmHg zufrieden ist. Ebenso ist die Situation, in der die Messung stattfindet, zu beachten. Jedem leuchtet ein, dass der Blutdruck morgens nach dem Aufwachen niedriger ist als nach dem Treppensteigen. Prinzipiell erfolgt eine Blutdruckmessung in Ruhe. Oft veranlasst der Hausarzt für den genaueren Überblick eine Langzeitmessung. Generell ist es immer sinnvoll, die Blutdruckwerte mit dem Hausarzt zu besprechen. Hilfreich kann hier auch ein „Blutdrucktagebuch“ sein.
Prof. Dr. med. Karl Mischke im Gespräch
Prof. Dr. med. Karl Mischke im Interview
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