Geschätztes Engagement.

Die ehrenamtliche Arbeit des Hospizvereins Schweinfurt im Leopoldina-­Krankenhaus ist ein wichtiges Puzzleteil in der Patientenversorgung.

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Das Herzstück des Vereins sind die ehrenamtlich tätigen Hospiz­begleiterinnen und -begleiter. Sie bieten schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen Beistand und Betreuung zu Hause, in Pflegeeinrichtungen und im Krankenhaus.

Bereits im vergangenen Jahr feierten der Hospizverein und das Leopoldina-­Krankenhaus ihre zehnjährige ­Kooperation. „Die Zusammenarbeit mit dem Hospizverein ist für unser Haus nicht mehr wegzudenken. Die gewachsenen Strukturen sind für Patienten, Ärzte und Pflegekräfte von unschätzbarem Wert“, verdeutlicht Dr. Johannes Mühler, Chefarzt der Neurologischen Klinik und gleichzeitig auch 1. Vorsitzender des Hospizvereins, die Bedeutung der Partnerschaft.

 

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Aktuell gibt es mit Christiane Baier, Elke Fleischmann, Elisabeth Götz und Helma Nöller vier Damen, die regelmäßig Besuchsdienste im Leopoldina-­Krankenhaus leisten. Jede Woche nehmen sich die Ehrenamtlichen mehrere Stunden Zeit für ihr Engagement. Direkt hier im Krankenhaus sind sie immer mittwochs. Am Tag zuvor klären die beiden Koordinatorinnen des Vereins, Jutta Dummert und Barbara Rudolf, welche Patienten besucht werden sollen, indem sie Kontakt mit den Stationen aufnehmen.

„Es ist jedes Mal ein besonderer Augenblick, wenn man vor der Tür eines Patientenzimmers steht“, beschreiben Christiane Baier und Elisabeth Götz den Moment, bevor sie einen Menschen zum ersten Mal sehen. „Wichtig ist“, da sind sie sich einig, „dass man sich bewusst Zeit nimmt und alles andere ausblendet.“

Alle Hospizbegleiter und ­-begleiterinnen durchlaufen eine sechsmonatige Ausbildung, um für diesen anspruchsvollen Dienst gerüstet zu sein. Geleitet wird sie von Pfarrer Franz Feineis, der im Leopoldina-­Krankenhaus auch die katholische Seelsorge verantwortet.

Seit drei Jahren ergänzt ihn Elisabeth Virnekäs. In dieser Ausbildung setzen sich die Interessierten intensiv mit dem Themenfeld Sterben und Tod auseinander und entwickeln eine Haltung, die sie für Begegnungen mit Schwerst­kranken und ihren Angehörigen befähigt und in der sich stets Wertschätzung,­ ­Zugewandtheit und Respekt spiegeln.

Die Zusammenarbeit mit dem Hospizverein ist für das Pflegepersonal im Leopoldina eine wichtige Unterstützung im Alltag, die sich in den vergangenen Jahren im gesamten Haus etabliert hat. Die wenigsten Gespräche kommen auf Initiative des Patienten zustande, meistens sind es die Pflegekräfte, die den Kontakt herstellen. „Meine ­Kolleginnen und Kollegen verbringen im ­Tagesverlauf viel Zeit mit den ­Patienten“, erklärt Jochen Bienmüller, Leiter der gastroenterologischen-­onkologischen Station im Leo.
„Deshalb erkennen sie relativ gut, wenn jemand Gesprächs­bedarf hat.“

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Die Begegnungen mit den Patienten verlaufen deshalb ganz unterschiedlich, wie Elisabeth Götz und Christiane Baier im Gespräch erzählen. „Man hat keinen Plan im Kopf, wie das Gespräch abläuft, denn es entscheidet immer der Patient, ob und worüber er sprechen will. Unsere Aufgabe ist es, da zu sein.“ Wenn jemand nicht reden will, wird auch das akzeptiert: „Wir können auch schweigen – und es vor allem aushalten.“

Die Hospizarbeit im Krankenhaus unterscheidet sich deutlich von den Begleitungen, die zu Hause oder im Pflegeheim erfolgen. „Wenn wir einen Patienten hier im Haus besuchen, gibt es maximal zwei Kontakte“, erzählen sie. Eine vertraute Beziehung zwischen Patienten und Hospizbegleitung kann in dieser kurzen Zeit nicht entstehen.

Umso wichtiger ist es, offen auf den Patienten zuzugehen und für ihn da zu sein. Die Reaktionen der ­Erkrankten sind unterschiedlich: Manche ­reden sich alles von der Seele, andere sprechen nur über das Wetter, und wieder andere genießen einfach nur die ­Anwesenheit der Hospiz-­Begleitung. Für die vier Hospizbegleiterinnen am ­Leopoldina-Krankenhaus zählt ebenfalls jede einzelne Begegnung: „Wir bekommen viel ­zurück, viel Dankbarkeit und auch viel ­Wertschätzung.“

„Manchmal muss man auch aushalten, dass man nichts ausrichten kann.“
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