Es ist noch nicht lange her, da wurde Kokosöl als Heilsbringer in den Himmel gelobt. Beim Abnehmen sollte es helfen, gesund sein obendrein, Demenzerkrankungen und Krebs vorbeugen und Bakterien, Viren und Pilze abwehren. Sein Fall war tief, als es kurze Zeit später hieß, genau das Gegenteil sei richtig und das Öl enthielte zu viele gesättigte Fettsäuren (90 %) und sei damit „reines Gift“ für die Gesundheit. Hinzu kommt noch der Makel der Herkunft: Kokosöl wird aus Kokosnüssen gewonnen, für deren Anbau, ähnlich wie beim Palmöl, oft Regenwald weichen muss. Außerdem hat das Öl einen weiten Weg hinter sich, ehe es bei uns eintrifft. Kokosöl, aber auch unser zweiter Kandidat Arganöl, klingt nach großer weiter Welt, Exotik und wie ein Versprechen auf wunderbare Wirkungen. Rapsöl oder Sonnenblumenöl dagegen scheinen fast langweilig und sogar ein wenig minderwertig.
Arganöl, von goldgelber Farbe, gilt als hochwertiges Öl und wird aus den Früchten des Arganbaumes gewonnen, welcher ausschließlich im Südwesten von Marokko wächst. Auch hier gibt es also einen dicken Minuspunkt in Sachen Ökobilanz. Arganöl wird vor allem für das enthaltene Verhältnis zwischen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und gesättigten Fettsäuren geschätzt. Dieses liegt bei 1,8:1. Der hohe Anteil ungesättigter Fettsäuren und der Vitamin-E-Gehalt sollen der Hautalterung entgegenwirken und sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken. Das Öl eignet sich zum Backen, Braten und Schmoren.