Es ist der 18. Februar 2020, als Rudolf Keß, pensionierter Polizist, bei der Reinigung seiner Heizungsanlage plötzlich ein heftiger Schmerz in den Rücken fährt. Nicht schön, aber für den Theilheimer zunächst auch kein Grund zur Beunruhigung. „Ich habe seit gut 10 Jahren immer wieder Rückenprobleme und so zwei- bis dreimal pro Jahr auch einen richtigen Hexenschuss“, erzählt der 66jährige heute.
Mit starken Rückenschmerzen geht er tags darauf zu einem routinemäßigen Nachsorge-Termin bei Prof. Stephan Kanzler im Leopoldina-Krankenhaus. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 wird hellhörig, als der Patient seine Beschwerden schildert – und greift direkt zum Telefon, um sich mit seinem Kollegen, Privatdozent Dr. Johann Romstöck, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik, abzustimmen. „Wir Kliniken hier im Leopoldina sind sehr eng vernetzt. Für unsere Patienten sind die kurzen Wege ein großer Vorteil“, erklärt Prof. Kanzler. Und Dr. Romstöck ergänzt: „Wir sind hier nicht nur räumlich nah beieinander, sondern auch menschlich. Das gute Verhältnis unter den Kliniken und Fachabteilungen kommt den Patienten zugute.“
Die beiden Chefärzte sind sich schnell einig, dass die Zeit für eine rasche Diagnose bei Rudolf Keß drängt. Sofort wird der Rücken mittels einer Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht. In diesem bildgebenden Verfahren zeigt sich deutlich, dass Gewebe ausgetreten ist – ein klassischer Bandscheibenvorfall. „Im Fall von Herrn Keß war eine Operation unumgänglich, da er das Vollbild eines Bandscheibenvorfalls zeigte:
Lähmung, Schmerz und ein gequetschter Nerv“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Romstöck. Und so findet die OP bereits einen Tag nach der Diagnose und zwei Tage nach der Schmerzattacke statt. „Stellen Sie sich vor, Sie sind im Urlaub, kommen nach Hause und Ihre Zimmerpflanze lässt vertrocknet die Blätter hängen. Da zögern Sie sicherlich auch nicht lange und gießen sofort. Genauso verhielt es sich bei Herrn Keß: Die Diagnose duldete wegen der deutlichen Nervenausfälle keinen Aufschub“, betont der Chefarzt die Dringlichkeit der Behandlung. Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine Operation jedoch nicht immer das Mittel der Wahl: „Jedes Krankheitsbild muss differenziert betrachtet und angegangen werden“, macht Dr. Romstöck deutlich.
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