Das Kniegelenk setzt sich aus dem Ober- und Unterschenkelknochen und der Kniescheibe zusammen. Neben der knöchernen Struktur besteht das größte Gelenk des menschlichen Körpers aus verschiedenen Bändern, Sehnen und Muskeln. Durch seine spezifische Anatomie ist das Kniegelenk gleichzeitig stabil und dennoch beweglich.
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Die Kombination aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern ermöglicht dem Gelenk einen speziellen Bewegungsradius. Weil wir es sowohl beugen und strecken als auch nach innen und außen drehen können, wird es auch als Dreh-Scharniergelenk bezeichnet.
Dabei ist der Radius der Außendrehung mit ca. 30 Grad deutlich größer als nach innen – hier schaffen die meisten Menschen nur ca. zehn Grad.
Zwischen dem Ober- und Unterschenkelknochen liegen der Innen- und Außenmeniskus. Diese beiden Knorpelscheiben fungieren als eine Art Stoßdämpfer, da sie die Reibung zwischen den beiden Gelenkpartnern reduzieren. Außerdem unterstützen sie die Stabilisation und verteilen den Druck im Gelenk. Da die Menisken keine statischen Strukturen sind und bei jeder Bewegung mitgehen, können auch sie verletzt werden. Meniskus-Verletzungen entstehen häufig beim Sport, es können aber auch verschleißbedingte Meniskusschäden auftreten. Die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind abhängig von der Art und der Größe des Risses.
Unser Knie wird von vier Bändern gehalten: dem Innen- und Außenband, sowie dem vorderen und hinteren Kreuzband. Beim Strecken des Knies stabilisieren das Innen- und das Außenband das Gelenk, in der Beugung und Drehung kommen die Kreuzbänder zum Einsatz. Eine häufige Ursache von Knietraumata sind Verletzung dieser Bandstrukturen, die in der Regel durch Verdrehungen (zum Beispiel beim Fußball oder Ski fahren) entstehen: Die Bänder kommen an ihr Belastungslimit und werden gedehnt, gezerrt oder reißen im schlimmsten Fall. Durch diese Verletzung wird das gesamte
Knie instabil und kann nur noch eingeschränkt bewegt werden. Ob das gerissene Band operativ wieder hergestellt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
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Das Kniegelenk ist das am stärksten belastete Gelenk im menschlichen Körper. Im Stehen oder Gehen muss es das gesamte Körpergewicht tragen. Treten bei Übergewicht Schmerzen im Knie auf, empfiehlt sich als erste therapeutische Maßnahme eine Gewichtsreduktion. Deutlich höher wird die Beanspruchung beim Sport: Eine klassische Kniebeuge erhöht die Belastung um das Achtfache, weshalb hier auf eine korrekte Ausführung zu achten ist. Auch beim Joggen wirken durch die Stoßbelastung hohe Kräfte auf das Kniegelenk. Durch geeignete Laufschuhe wird dieses Risiko minimiert. Wenn dann noch auf weichem Waldboden statt harter Teerschicht gelaufen wird, steht der Joggingrunde nichts mehr im Weg.
Alle Gelenkknochen sind von einer Schutzschicht überzogen, dem Gelenkknorpel. Durch diese Schicht können die Kochen nahezu reibungslos gegeneinander gleiten. Knorpelschäden entstehen durch Abnützung oder auch Traumata.
Mit zunehmendem Alter oder bei großer Belastung verliert der Knorpel seine Elastizität. Dadurch wird seine Oberfläche rissig und durch die Reibung der Gelenkpartner lösen sich kleine Partikel ab, es entstehen Knorpeldefekte. Ist die Schutzschicht vollständig abgenutzt, reiben Ober- und Unterschenkel direkt aufeinander und man spricht von Arthrose.
Bevor es jedoch soweit kommt, können einige Beschwerden durch eine Injektionstherapie gelindert werden. Gute Ergebnisse können hier – abhängig von der Diagnose z.B. mit Hyaluron oder auch der ACP/PRP-Therapie (Eigenbluttherapie) erzielt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine operative Knorpelregeneration möglich.
Dr. med. Matthias Blanke
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Dr. med. Matthias Blanke
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