Die Zeit danach.

Seit Oktober vergangenen Jahres unterstützen aktuell neun Pflegeexpertinnen verschiedene Stationen im Leopoldina-Krankenhaus. Ihre Aufgaben sind komplex und vielfältig.

Die Pflegeüberleitung ­umfasst alle erforderlichen Maßnahmen, die für eine umfassende und kontinuierliche Weiterversorgung der Patienten im Anschluss an ihren stationären Aufenthalt im Leopoldina-Krankenhaus notwendig sind.

Nicht immer endet ein Krankenhausaufenthalt mit einer vollständigen Genesung. ­Häufig ist im Anschluss an die stationäre Behandlung noch weitere Unterstützung notwendig. Das Leopoldina-Krankenhaus bietet seinen Patientinnen und Patienten ein ­strukturiertes Entlassmanagement. Ein Teil davon ist die Pflegeüberleitung.

„Unsere Pflegeexpertinnen für die Überleitung haben die Aufgabe, die individuelle poststationäre Versorgung der Patienten optimal zu koordinieren“, erklärt Michael Müller, Pflege­direktor am Leopoldina-Krankenhaus. „Sie sind das Bindeglied zwischen Ärzten, Pflegefachkräften, Sozialdienst und Patienten“, ergänzt Markus Ratz, Leiter des Patientenmanagements.

Die Pflegeexpertinnen für die Pflegeüberleitung und der Sozialdienst arbeiten eng zusammen.

Koordinierte Unterstützung

Doch wann genau werden die Pflegeexpertinnen gebraucht? Grundsätzlich wird bei jedem Patienten die Entlassung gemanagt. „Ein gut strukturiertes Entlassmanagement hilft nicht nur dem Patienten, sondern auch der Klinik“, verdeutlicht Pflegedirektor Müller die Vorteile. „Die Patienten und ihre Angehörigen profitieren von einer individuell abgestimmten Weiterversorgung und unser Haus kann seine Ressourcen besser einsetzen.“

„Die demographische Entwicklung lässt die Menschen immer älter werden. Im Gegenzug aber brechen Strukturen wie zum Beispiel eine Pflege durch Familienangehörige immer häufiger weg“, erklärt Markus Ratz die Notwendigkeit der Pflegeüberleitung. „Wenn die Patienten medizinisch versorgt sind, aber im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt weiterhin Unterstützung brauchen, helfen die Pflegexpertinnen bei der Organisation.“

„Unsere Pflegeexpertinnen für die Überleitung ­haben die Aufgabe, die individuelle poststationäre Versorgung der Patienten optimal zu koordinieren.”

(Michael Müller, Pflegedirektor am Leopoldina-Krankenhaus)

Zusammenarbeit von Beginn an

„Die Planung der Entlassung beginnt eigentlich direkt mit der Aufnahme des Patienten“, erklärt Pflegeexpertin Heike Diezel. „Sobald der Patient auf der Station ist, besuche ich ihn und erkundige mich nach seiner persönlichen Situation. Je mehr ich über seinen Familienstand, seine häusliche Umgebung und seine bisherige Gesundheit erfahre, umso besser kann ich ihm helfen.“

Diese Informationen werden dann mit den medizinischen und pflegerischen Daten abgeglichen. Dazu stehen die Pflegexpertinnen im regelmäßigen Austausch mit den Ärzten und Pflege­kräften – auch die Kolleginnen vom Sozialdienst sind involviert: „Wir besprechen, welche Behandlung der Patient benötigt, wann mit seiner ­Entlassung gerechnet werden kann und welche Unterstützung notwendig ist“, fasst Heike Diezel zusammen.

Die Daten werden dann in die digitale Patientenakte eingetragen, so dass jeder, der den Patienten betreut, auch darauf zugreifen kann. Wenn geklärt ist, welche Unterstützung der Patient benötigt, kümmern sich die Pflegeexpertinnen für Pflegeüberleitung in Abstimmung mit dem Sozialdienst um die praktische Umsetzung.

„Leider stoßen wir hier aber auch immer wieder an unsere Grenzen. Auch wir können die aktuell schwierige Situation im Bereich der Altenpflege auf Grund von Personalmangel und Heimschließungen nicht lösen. Aber wir versuchen, gemeinsam mit dem Patienten und seinen Angehörigen, eine Alternative zu finden“, erklärt Heike Diezel.

Der Leiter des Patientenmanagements Markus Ratz tauscht sich regelmäßig mit den Pflegexpertinnen aus.

„Die Planung der Entlassung beginnt eigentlich ­direkt mit der Aufnahme des Patienten.“

(Pflegeexpertin Heike Diezel)

Im sogenannten Belegungsboard besprechen die verschiedenen Berufsgruppen die Patienten im Hinblick auf die Zeit nach dem stationären Aufenthalt.

Zusammenarbeit aller Disziplinen

Wichtig für ein erfolgreiches Entlassmanagement ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen. Medizin, Pflege und Verwaltung müssen sich gegenseitig mit den notwendigen Informationen versorgen.

„Ein neu geschaffener Bereich braucht immer erst einmal ein wenig Zeit, um sich in bestehende Strukturen einzufügen“, fasst Markus Ratz seine bisherigen Erfahrungen als Leiter des Bereichs zusammen. „Am Anfang haben wir hier auf der ­orthopädischen Station auch etwas gefremdelt. Aber jetzt – nach einem guten halben Jahr ­Zusammenarbeit – möchten wir ­unsere Pflegeexpertin nicht mehr ­missen“, resümiert Stationsleiter Christian Dorsch.

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