Vor etwa genau drei Jahren bemerkte Detlef Schäfer während des Essens ein Druckgefühl im Oberbauch. Als die Symptome nicht nachließen, ging er zum Arzt. Im Ultraschall wurden allerdings keinerlei Auffälligkeiten entdeckt. Die verordneten Medikamente brachten jedoch auch keine Linderung, weshalb er auf eine Magenspiegelung drängte. Die niederschmetternde Diagnose: ein Tumor im Übergang von der Speiseröhre zum Magen. „Das war es jetzt“, war der erste Gedanke des zweifachen Opas.
Durch die enge Kooperation zwischen der internistischen Praxis und dem Leopoldina-Krankenhaus fanden die weiterführenden Untersuchungen direkt am nächsten Tag statt. „Bei einer solchen Diagnose versuchen wir so schnell wie möglich Klarheit für den Patienten zu schaffen, denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit“, erklärt Elisabeth Göbel, onkologische Oberärztin an der Medizinischen Klinik 2 im Leopoldina-Krankenhaus. Und tatsächlich brachten die Untersuchungsergebnisse auch wieder den Optimismus zurück, denn der Tumor war noch nicht sehr groß, er hatte bisher nicht gestreut und er war operabel. Diese Voraussetzungen und die Tatsache, dass die Onkologie der Medizinischen Klinik 2 federführend an zertifizierten, hausinternen Krebszentren beteiligt ist, machten es möglich, dass Detlef Schäfer Teilnehmer einer klinischen Studie wurde und so die aktuellsten Therapiemöglichkeiten nutzen konnte.
Während der Chemotherapie waren seine Frau Silvia und sein Hund Hank eine wichtige Stütze für Detlef Schäfer. Foto: Privat
Detlef Schäfer
„Als ich gefragt wurde, ob ich an der Studie teilnehmen möchte, habe ich nicht gezögert“, erzählt der passionierte Motorradfahrer. „Ich hatte von Anfang an volles Vertrauen und mir war klar, dass ich durch die engmaschigen Untersuchungen noch zusätzlich profitiere.“
Während des ersten Chemotherapiezykluses hatte Detlef Schäfer nur ganz wenig Einschränkung. Seine große Stütze waren seine Familie, seine Freunde und sein Hund Hank. „Ich habe es nicht zugelassen, dass es mir schlecht ging.“ Und wenn er doch mal ins Grübeln gekommen sei, habe seine Frau sofort den Riegel vorgeschoben.
Selbst als die Operation, bei dem ihm ein Stück Speiseröhre und Magen entnommen wurden, anstand, blieb er positiv. Auch dank der guten medizinischen Betreuung hier im Leo: „Mir wurde alles detailliert erklärt, die Kommunikation war ehrlich und verständlich.“ Aber auch die Pflegekräfte haben ihn schwer beeindruckt: „Die Mädels und Jungs machen einfach einen Hammer-Job!“
Nach der OP stand der zweite Chemozyklus an. Im Gegensatz zum ersten habe dieser ihn richtig fertiggemacht. Trotzdem oder auch weil aufgeben keine Option war, lief der Alltag weiter.
Klinische Studien dienen dazu, ein schon etabliertes Vorgehen weiter zu verbessern. Der Vorteil für die Patienten besteht darin, nach den allerneusten Kenntnissen der Medizin behandelt und in ihrem Krankheitsverlauf systematisch überwacht zu werden. Jede Studie muss, bevor Patienten behandelt werden dürfen, einen langen Vorlauf an Genehmigungsverfahren durchlaufen, ehe sie beginnen darf. Die Teilnahme ist dabei absolut freiwillig.
Die onkologische Oberärztin Elisabeth Göbel bespricht mit Detlef Schäfer im Rückblick die Lage des Tumors.
Detlef Schäfer
Also ging er jeden Tag mit seinem Hund raus, je nach Befinden mal länger mal kürzer. „Herr Schäfer war tatsächlich ein ausgesprochen stabiler Patient“, erinnert sich Elisabeth Göbel. Das lag aber laut Detlef Schäfer auch daran, dass er immer nur gute Nachrichten bekommen hat – auch bei den Nachuntersuchungen: „Die Tage, bis das Ergebnis da war, waren schon anstrengend, aber Frau Göbel hat immer direkt angerufen, sobald die Untersuchungsergebnisse da waren.“
Bis auf wenigen Einschränkungen lebt der Schalke-Fan heute wieder ganz normal. Dennoch hat er sich verändert: „Ich spüre eine große Dankbarkeit! Für die Ärztinnen und Ärzte, für die Pflegekräfte und vor allem für die großartige Unterstützung durch meine Frau, meine Tochter und ihre Familie und meine Kumpels.“
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