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Green Power aus aller Welt.

Blätter, Kräuter, Algen sind mehr als nur „Grünzeug“. Sie gewinnen rasant an Bedeutung und enthalten Vitamine, ­Mineralstoffe bzw. sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Außerdem können sie sich positiv auf die ­Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden ­auswirken.
Ob dieser Hype um das grüne Superfood berechtigt ist, nehmen wir hier in Medizin&Menschen unter die Lupe.

Zum sogenannten Green Food gehören – neben grünem Kulturgemüse, Gartenkräutern und Gräsern – auch exotische Varianten wie Matcha-Tee, Moringa und viele Algen. Sie liefern alle eine Menge wichtiger Nährstoffe. Der Begriff Green Power ist also durchaus berechtigt. Hinzu kommt noch das in den grünen Pflanzen vorkommende Chlorophyll, dem nachgesagt wird, dass es beim Aufbau neuer Blutzellen helfe.

Über den grünen Klee gelobt.

Wie gewöhnlich wird die Werbetrommel vor allem für exotisches Grünzeug und den Produkten daraus gerührt.
Derzeit sehr beliebt sind Algen, viele davon Exoten. Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln auf Algenbasis, vor allem im Internet, ist schier endlos. Immer gepaart mit wunderbaren Gesundheitsversprechen, denn Algen enthalten in der Tat für uns Menschen wichtige Inhaltsstoffe. Die Spirulina-Alge ist reich an Vitaminen (z.B. Folsäure, ß-Carotin), Spurenelementen und Mineralstoffen (z.B. Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Kupfer, Zink, Mangan, ­Schwefel), ­Aminosäuren und Chlorophyll. ­Gleiches gilt auch für andere Exoten wie Moringa. Die ursprünglich aus der Himalaya-Region Nordwestindiens stammende Pflanze, findet in Deutschland immer mehr Anhänger. Sie soll sogar die nährstoffreichste Pflanze der Welt sein! Praktisch alle Teile des Moringabaums sind nahrhaft und gesund und die Wirkstoffdichte in der Pflanze unschlagbar hoch. Die Blätter enthalten zum Beispiel einen sehr hohen Anteil Protein, Vitamin A und Kalzium. Außerdem auch die Vitamine D, E und K sowie die Spurenelemente Kupfer und Zink, Omega-3, Omega-6 und Omega-9. Hinzu kommen noch zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotin und Chlorophyll. Allerdings gilt all dies immer für die frischen Pflanzen.

Foto: ©stock.adobe.com

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Das Gleiche in Grün?

Angeboten werden die Exoten aber meist in Pulver- oder Kapselform und dies handelt ihnen hier einen großen Minuspunkt ein, denn mit ernte­frischen Kräutern oder ­Gemüse aus dem Garten kann es kein Pulver aufnehmen. Vor allem nicht geschmacklich. Gerade Kräuter wie Petersilie, sind dagegen nicht nur äußerst wohlschmeckend, sondern auch noch sehr gesund: das Kraut enthält Eisen, Kalium, Vitamine A, B, C und K. Nicht von ungefähr kommt es, dass viele der Kräuter bereits seit dem Altertum auch als Heilkräuter Verwendung finden.

Selbstredend, dass diese jedoch in eher geringen Mengen unsere Speisen nur verfeinern. Es gibt allerdings auch heimisches Grünzeug, das wertvolle Inhaltsstoffe bietet und das wir in größeren Mengen verzehren: Dazu gehören z.B. Spinat, aber auch Löwenzahn, ein grüner Vertreter, an den wir eher weniger denken. Spinat ist ein kalorienarmes Gemüse, das reich an den Vitaminen der B-Gruppe sowie Vitamin C ist, außerdem hat er einen hohen Beta-Carotin-Gehalt. Das grüne Blattgemüse versorgt den Körper zudem mit den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Er kann auch roh verzehrt werden und enthält so auch die hitzeempfindlichen Bestandteile.

Mauerblümchen

Auch der Löwenzahn, meist nur als Unkraut verschrien, hat es in sich. Er enthält u.a. Vitamin C, Vitamin-A-Vorstufen sowie Vitamin K. Zudem liefert er Mineralstoffe wie z.B. Kalium, Magnesium und Phosphor. Die Inhaltsstoffe unterstützen die körper­eigenen Funktionen von Leber, Galle und Nieren. Grundsätzlich lassen sich beim Löwenzahn alle Pflanzenteile verwenden – die Wurzel ebenso wie das frische Kraut, der einheimische Moringa also.

Auch bei diesem Superfood-Duell lässt sich wieder feststellen: die wertvollen Inhaltstoffe der exotischen Kandidaten sind real, doch mit den verschiedenen heimischen Varianten lässt sich die Gesundheit ebenso sinnvoll unterstützen. Man kann also auf die Exoten zurückgreifen, man muss aber mitnichten. Wer den ökologischen Fußabdruck im Blick hat, für den machen mit Sicherheit heimische Produkte das Rennen, ebenso für jene, die ungern auf Pulver und Kapseln zurückgreifen.

„Zaubertrank“: Die Magie von grünen Smoothies

Wen die Aussicht auf so viel grüne Blätter auf dem Teller etwas schreckt, der kann sich aus Ihnen auch einen leckeren grünen Smoothie machen. Dieser enthält in kompakter Form die gesamten Inhaltsstoffe. Werden frische Zutaten verwendet, dann sind die Drinks reich an Nährstoffen: Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Hinzu kommt ein hoher Ballaststoffgehalt, was verdauungsfördernd wirkt. Zusammen mit dem enthaltenen natürlichen Zucker aus den beigegebenen Früchten sorgt er für langanhaltende Energie und wirkt sich regulierend auf den Blutzuckerspiegel aus. Hier finden Sie einen Vorschlag für einen leckeren grünen Power-Drink: Weiter zum Rezept!

Grüner Power-Smoothie

Foto: Adobe Stock

In der nächsten Ausgabe Food Duell:

Kreuz nochmal.
Kohl, Pak Choi & ­Wasabi: Kreuzblütler als neues Superfood
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