Das Harnsystem im menschlichen Körper ist für die Filterung des Blutes und die Ausscheidung von Abfallstoffen verantwortlich. Gleichzeitig reguliert es den Wasser- und Elektrolythaushalt. Es besteht aus mehreren Organen, die eng miteinander verbunden sind.
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Hauptorgane des Harnsystems, paarweise im hinteren Teil des Bauchraums. Ihre wichtigste Funktion ist die Filtration des Blutes, um Abfallprodukte und überschüssige Substanzen zu entfernen. Dieser Prozess führt zur Bildung von Urin. Ebenso spielen die Nieren eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie des Blutdrucks.
transportiert den Urin von der Niere zur Harnblase. Sie haben muskulöse Wände, die durch wellenförmige Kontraktionen (Peristaltik) den Urin in Richtung Harnblase befördern.
ein dehnbarer Muskelbehälter, der den gesammelten Urin speichert, bis er ausgeschieden werden kann. Der Blasenschließmuskel (Musculus sphincter vesicae) sorgt dafür, dass der Urin in der Blase bleibt, bis eine Entleerung möglich ist.
ein Röhrenorgan, das den Urin aus der Harnblase nach außen leitet.
Innerhalb der Niere liegt das Nierenmark, das von feinen Röhrchen und größeren Sammelrohren durchzogen ist. Während der Primärharn durch dieses Kanalsystem fließt, erfolgt eine Rückresorption von etwa 99 % der Flüssigkeit und zahlreichen wiederverwertbaren Stoffen durch die Nierenzellen. Gleichzeitig scheiden sie Abfallstoffe aus. Das Ergebnis ist ein tägliches Volumen von etwa 1,7 Litern Sekundärharn.
Bei Männern ist die Harnröhre länger (ca. 20 cm) als bei Frauen (ca. 3-4 cm). Dies kann Frauen anfälliger für Harnwegsinfektionen (Blasenentzündungen oder gar Nierenentzündungen) machen, da Bakterien leichter in die Harnröhre gelangen können. Bei Männern dient die Harnröhre auch als Durchgang für das Sperma.
Zudem befindet sich unterhalb der Blase die sogenannte Prostata, die gerade bei älteren Männern oft vergrößert ist und zu einer Entleerungsstörung der Blase führen kann, da sie die Harnröhre einengt.
Steine können sich in den Nieren und der Blase bilden. Sie entstehen, wenn sich Mineralien und Salze im Urin zu festen Kristallen verbinden. Die Größe dieser Steine kann von winzig bis zu golfballgroß variieren. Oft verursachen sie starke Schmerzen, Hämaturie (Blut im Urin) und Schwierigkeiten beim Wasserlassen. „Kleinere Steine können möglicherweise mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und bestimmten Medikamenten ausgeschieden werden“, erklärt Dr. Alexander Krebs, Chefarzt der Urologie, „wenn das nicht gelingt, gibt es aber weitere Therapiemöglichkeiten.“
Harninkontinenz ist ein Zustand, bei dem es zu ungewolltem Harnverlust kommt. Es gibt verschiedene Arten von Harninkontinenz:
Das Risiko, eine Inkontinenz zu entwickeln, steigt mit dem Alter. Frauen sind tendenziell etwas häufiger betroffen. Grundsätzlich aber können Menschen jeden Geschlechts und Alters darunter leiden, deutschlandweit sind es ungefähr 9 % der Bevölkerung, weiß Dr. Krebs. „Es ist ein schambehaftetes Thema und wird deshalb von vielen verschwiegen. Wichtig ist aber, dass man es seinem Arzt gegenüber anspricht, denn es gibt oft Behandlungsmöglichkeiten“, erklärt er.
Dr. med. Alexander Krebs
Chefarzt:
Dr. med. Alexander Krebs
Sekretariat: Alexandra Wolf, Mona Bauer, Marie Schnee
Telefon: 09721 720-2282
Fax: 09721 720-2248
E-Mail: [email protected]
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