Hau(p)tsache.

Unsere Haut ist unser flächenmäßig größtes Organ und hat den ­meisten Kontakt mit der Umwelt. Sie wird daher oft sehr beansprucht. Sie verdient es, dass wir ihr ein bisschen Aufmerksamkeit und wo ­nötig auch die entsprechende Pflege zukommen lassen.

Foto: ©stock.adobe.com

In Apotheken findet sich eine ganze Reihe von Pflegeprodukten speziell für unsere Haut. Sie richten sich sowohl an die breite Mehrheit, zum Teil wurden sie jedoch speziell für Menschen mit besonders gestresster Haut entwickelt. Während einer Tumorbehandlung z.B. können Haut- und Nagelveränderungen auftreten, wie entzündete, juckende Hautstellen, Haarausfall oder Narbenbildung. Krebsmedikamente und Strahlentherapie zielen hauptsächlich auf sich schnell teilende Zellen ab. Problem: nicht nur Krebszellen teilen sich, sondern auch Hautzellen sowie die der Haare und Nägel. Dies zeigt sich daran, dass Haare und Nägel täglich wachsen und sich unsere oberste Hautschicht etwa innerhalb von 27 Tagen komplett erneuert. Da Krebsmedikamente auf sich teilende Zellen wirken, werden auch die der Haut mitangegriffen. Sie kann trocken und rissig werden, Haare ausfallen und Nägel brüchig werden. Auch klimatische Bedingungen, wie kaltes stürmisches Wetter, verlangen unserer Haut einiges ab.

Professionelle Hautpflege setzt hier an und ist bemüht unsere Haut bei ihrer Aufgabe zu unterstützen. „Wir bieten eine Reihe von unterschied­lichen Produkten zur Hautpflege bei uns in der Apotheke an, und beraten die Kundinnen und Kunden gerne indivi­duell, um so für jedes Hautproblem eine entsprechende Pflegeserie zu finden“, erklärt Olga Hummel, Besitzerin der Apotheke im Gesundheitspark in Schweinfurt. „Die Kunden kommen mit ganz unterschiedlichen Hautproblemen, die auf ganz unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind. Sei es trockene, rissige Haut oder aber einfach der Wunsch der Hautalterung entgegenzuwirken“, erklärt die Apothekerin. Oft ginge es aber über rein kosmetische Gesichtspunkte hinaus. Es komme gar nicht so selten vor, dass sie Krebspatienten berate und mit speziellen Pflegeprodukten versuche die Nebenwirkungen der Therapien auf die Haut zu mildern. Dies wirke sich dann oft auch positiv auf die Psyche der ­Patienten aus. Oft hilft es ihnen auch erst einmal zu verstehen, dass man eine Hautreaktion nach einer onkologischen Behandlung auch positiv sehen kann, denn sie zeige ja, dass die Therapie Auswirkungen habe. Grundsätzlich rät die Apothekerin über auftretende Hautreaktionen mit dem behandelnden Ärzteteam zu sprechen.

Je nach Krebstherapie reagiert auch die Haut anders. „Ich lege daher großen Wert auf die Beratung der Kundinnen und Kunden“, erklärt Hummel. „Nur so kann ich am Ende die richtigen Pflegeprodukte ­empfehlen. Bei Chemotherapie sehen wir oft Hautbarrierestörungen mit einem sehr trockenen lipidarmen und fahlen Hautbild, das zu einem erhöhten Risiko für Infektionen wie Herpes und Hautpilz führt und nach einer reichhaltigen Pflege verlangt. Bei einer Immuntherapie dagegen kommt es oft zu Akne ähnlichen Hautausschlägen, für die eine beruhigende Hautpflege zu empfehlen ist.“ Nach Strahlentherapien, so fährt sie fort, komme es dagegen oft zu Hautveränderungen an der Eintrittsstelle, mit Brennen, Trockenheit, Juckreiz und/ oder Rötungen. Oft besteht eine erhöhte Lichtsensibilität, einem starken Sonnenbrand ähnlich. Mögliche Spätfolgen seien ein chronisches Radioderm. Auch hier empfiehlt die Expertin eine milde Reinigungsemulsion­ sowie eine Pflege zur Regeneration der Hautbarriere. Wichtig, so betont sie noch, sei 6 Stunden vor und nach der Bestrahlung an den betroffenen Hautstellen keine Pflegeprodukte zu verwenden.

Tipps während der onko­log­ischen Therapie:

  • den Wasserkontakt möglichst kurzhalten und
    nicht zu heiß aufdrehen (36° C)
  • die Haut trocken tupfen
  • täglich Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen
  • auf Rasur verzichten, denn die Rasierklingen fördern Mikroverletzungen
    und reizen die gestresste Haut zusätzlich
  • keine eng anliegende Kleidung und bevorzugt Naturfasern tragen
  • konsequent mit Fokus auf Barriere-stärkende, feuchtigkeits-
    und lipidspendende Wirkstoffen pflegen

 

Video
Contact

Ihr Feedback zählt!

Senden Sie uns gern Ihr Feedback zum Magazin oder einem bestimmten Artikel.
Wir werden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurückmelden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Leopoldina-Team

Hier geht es zum Datenschutz

Senden