Bewegung macht den Meister.

Wer rastet, der rostet. Im Alltag versuchen deshalb viele sportliche Betätigungen einzubauen. Doch was ist, wenn ein Krankenhausaufenthalt nötig ist? Je nach Erkrankung ist auch hier ­Bewegung nicht nur sinnvoll, sondern sogar förderlich für die Genesung. Für jeden Patienten die richtige Bewegung zu finden, dies ist die Aufgabe der Physiotherapeutinnen und -therapeuten.

Die Physiotherapie, oft auch als Krankengymnastik ­bezeichnet, beschäftigt sich mit der ­Prävention, Behandlung und Rehabilitation von körperlichen Einschränkungen, Funktions­störungen und Schmerzen.

Ziel ist es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern, zu erhalten oder ­wiederherzustellen, um die Lebensqualität der Patienten zu steigern.

34 Mitarbeitende in Voll- und Teilzeit kümmern sich im Leopoldina-­Krankenhaus darum, dass sich „was bewegt“. Betreut werden die Patienten aller Fachbereiche von der Pädiatrie über die Intensivstationen, die Chirurgie, Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie bis zur Urologie und der Gynäkologie.
Für jeden Fachbereich gibt es eine Auftragsliste, in der die Patienten vom behandelnden Arzt in der physikalischen Therapie angemeldet werden. Die Therapeuten werden dann je nach Spezialisierung in den Fachbereichen eingesetzt.

Eine frühzeitige Mobilisation des Patienten …

Der Weg ist das Ziel.

Jeden Morgen werden die Fälle unter den Kollegen aufgeteilt. Da kommt keine Langeweile auf, denn die Anwendungen, die in der Regel 20 Minuten dauern, sind von Patient zu Patient unterschiedlich. „16 bis 20 Patienten behandelt jeder Therapeut im Schnitt täglich“, erklärt Christiane Schulze-­Hulbe, Leiterin der physikalischen Therapie im Leopoldina-Krankenhaus. „Meist findet die Behandlung am ­Patientenbett statt“, ergänzt ­Frederic Hart, ihr Stellvertreter. „Auf der ­Neurologie, der Unfallchirurgie und der Pädiatrie gibt es sogar gesonderte Behandlungsräume.“ Fittere Patienten, oder solche, die im Zuge der Parkinson-Komplexbehandlung ins Leo kommen, können auch an Gruppentherapien teilnehmen. Dafür gibt es in den Räumlichkeiten der physikalischen Therapie Platz.

… ist förderlich für die Genesung.

Früh übt sich.

In der Regel findet die Physiotherapie täglich von Montag bis Freitag statt. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Da z.B. die Frühmobilisation nach OPs bzw. die Erstversorgung nach Schlaganfällen so bald wie möglich beginnen muss, wird die Therapie auch an Wochenenden und Feiertagen durchgeführt. Neben der ärztlichen und pflegerischen Versorgung sind diese ergänzenden therapeutischen Maßnahmen für die Prognose der Patienten sehr wichtig. „Wo möglich, werden motorische Fähigkeiten erhalten bzw. so schnell wie möglich wieder eingeübt“, erklärt Schulze-Hulbe. Und so werden selbst beatmete oder komatöse Patienten mobilisiert. Kollege Hart ergänzt: „Dabei unterstützen verschiedene Hilfsmittel, die den Patienten passiv bewegen, z.B. Bettfahrräder oder Mobilisationsstühle. Ziel ist es immer, den Patienten dazu zu bringen, so viel wie möglich aus eigenem Antrieb zu tun. Deshalb ist das Therapieangebot auch genau auf jeden Patienten individuell angepasst.“

Mit dem Bettfahrrad können auch bettlägrige Patienten mobilisiert werden.

Feel the move!

Bei frisch operierten Patienten, sei es aus den verschiedenen chirurgischen Abteilungen, der Gynäkologie oder der Urologie, geht es oft um das Trainieren von Aktivitäten des alltäglichen Lebens. Welche Bewegungen oder Verhaltensweisen sollen vermieden werden bzw. durch welche anderen ersetzt werden?

Montags, mittwochs und freitags gibt es noch ein spezielles Highlight: die Fango-Tage. „Diese sind bei den Patienten sehr beliebt, da sie immer ein wenig Wellnessatmosphäre verströmen“, weiß Schulze-Hulbe. „Sowieso aber“, ergänzt sie, „genießen die meisten Patienten ihre Physiotherapie. Vielen tut es einfach gut, dass eine Kollegin bzw. ein Kollege 20 Minuten am Stück nur für sie da ist.“

Unter professioneller Anleitung kräftigen die Patienten ihre Muskulatur.

Physiotherapeuten verwenden eine Vielzahl von Übungen und ­manuellen Techniken, um muskuläre, skelettale und neuro­logische Probleme zu behandeln. Hierzu gehören Bewegungstherapie, ­manuelle Therapie, physikalische Anwendungen, wie Wärme- und Kältetherapie, Atemtherapie und neurologische Rehabilitation, zur Wiedererlangung von motorischen Fähigkeiten.

PODCAST

Medizin & Menschen – Folge 32 – Bewegung im Krankenbett: Die Physiotherapie am Leopoldina

Christiane Schulze-Hulbe

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