Darmkrebszentrum – es gibt immer eine Lösung.

Von der Vorsorge, über die Diagnose und die Therapie, bis zur Nachsorge ­werden Patientinnen und Patienten am Leopoldina-Krankenhaus durchgängig betreut. Dabei sind stets alle relevanten Fachgebiete beteiligt, um jeden ­Einzelfall seinen Besonderheiten entsprechend angepasst zu behandeln.

(Text: Bernd Meidel)

Patienteninformation: Darmkrebszentrum Broschüre

Der Operationsroboter „DaVinci“ bringt den Patienten viele Vorteile, indem der dem Operateur präzise und gelenkig assistiert.

Jedes Jahr erkranken mehr als 70.000 Menschen an Darmkrebs. Diese Diagnose löst oftmals einen Schock aus. Manchmal wird sie sogar einem Todesurteil gleichgesetzt. Dass es in Wirklichkeit immer eine medizinische Lösung gibt, die natürlich umso einfacher und erfolgsversprechender ist, je früher die bösartigen Zellen erkannt werden, schildern die Professoren Dr. Stephan Kanzler (Chefarzt Medizinische Klinik 2) und Dr. Detlef Meyer (Chefarzt Chirurgische Klinik).

Das Darmkrebszentrum am Leopoldina ist seit mehr als 16 Jahren offiziell ­zertifiziert (s. S. 4-7). Prof. Kanzler erläutert die Vorteile für die Patienten: „Um zertifiziert zu bleiben, werden wir Jahr für Jahr von der Deutschen Krebsgesellschaft auditiert. Damit unterliegen wir einer externen Qualitätskontrolle. Betrachtet werden neben den Fallzahlen beispielsweise auch die Fortbildungen und die Qualität der Versorgung, die dem Niveau einer Universitätsklinik entspricht.“

Vorsorge muss sein –
Künstliche Intelligenz ist dabei!

Prof. Kanzler unterstreicht die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeunter­suchungen: „Je früher wir per Darmspiegelung einen eindeutigen Befund haben, desto einfacher ist die Therapie. Bei der Endoskopie nutzen wir mittlerweile natürlich auch künstliche Intelligenz zur Diagnosesicherung und Entdeckung von frühen Krebsvorstufen. Dies sind computergestützte Bilderkennungsverfahren, die während der Endoskopie zum Einsatz kommen und auf Schleimhautauffälligkeiten hinweisen. Polypen lassen sich gegebenenfalls direkt und vollumfänglich abtragen. Selbst frühe Karzinome können wir noch endoskopisch entfernen. Steckt der Tumor schon zu weit in der Darmwand, bekommt er eine Tätowierung, so dass der Chirurg ihn auch bei einem minimalinvasiven Eingriff gezielt wiederfindet.“

Operationsroboter erster Güte

Die Operationen am Darm werden zum überwiegenden Teil in minimal-invasiver Technik (= Schlüsselloch-Technik) durchgeführt. Damit wird ein möglichst schonendes, den Patienten wenig belastendes Operationsver­fahren gewährleistet. Immer häufiger kommt hierbei das Roboter-System „DaVinci“ zum Einsatz. Dieses Gerät kostet rund 1,9 Mio. € in der Anschaffung und zusätzlich ca. 185.000 € für die jährliche Wartung. „Das lohnt sich selbst bei uns nur, weil es auch von der Urologie und der Gynäkologie eingesetzt wird.“ Für die Patienten lohnt es sich dagegen immer, weil sie sich nach einer „DaVinci-Operation“ in der Regel schneller erholen.

“Der gemeinsame Blick auf den ­Patienten erspart ihm doppelte Untersuchungen.“

Prof. Dr. Detlef Meyer

DaVinci stellt dem Operateur vier um 360° bewegliche, zitterfreie und hochpräzise Arme zur Verfügung. Hinzukommt ein stark vergrößertes Kamerabild in 3D. So werden empfindliche Nerven und Gefäße im Bauchraum besser geschont als bei einem konventionellen Eingriff.

“Hier herrscht ein großartiger Spirit. Mit dem Ziel der jeweils bestmöglichen Therapie.“

Prof. Dr. Stephan Kanzler über

die Arbeit im Darmkrebszentrum

Alle weitergehenden Therapien

Sollten die Krebszellen schon gestreut haben, stehen alle weiteren anerkannten Behandlungsmethoden der Metastasen im Leopoldina-Krankenhaus zur Verfügung: Chemo- und Strahlen­therapie, Leber- und Lungenchirurgie. Für diese multimodalen Konzepte wird die Therapie der ­Patienten immer wieder überprüft und das jeweils geeignete Verfahren in der Tumorkonferenz festgelegt. „Vor 20 Jahren betrug die Lebenserwartung dann noch sechs bis neun Monate.

Heute gehen wir von drei Jahren aus. Und das bei deutlich besserer Lebensqualität. Wir müssen einfach akzeptieren, dass sich viele Krankheiten nicht endgültig heilen lassen“, so Prof. Kanzler.
Daher werden auch die Angehörigen einbezogen. Sie erhalten beispielsweise Angebote der Sozialstationen, Konzepte für die „Pflege zuhause“ und Hilfe bei der Pflegegradeinteilung.

Heilung ist möglich

„Gleichwohl ist auch bei Darmkrebs Heilung möglich. Treten nach der ­Behandlung fünf Jahre lang keine neuen Befunde auf, ist der Patient geheilt. Allerdings sollten die Patienten lebenslang alle 5 Jahre koloskopiert werden, da das Risiko besteht, dass ein Zweitkarzinoms auftritt“, schließt sein Kollege Prof. Meyer.

Prof. Dr. med. Detlef Meyer  Foto: vm.photodesign

Telefon 09721 720-2261

E-Mail [email protected]

Prof. Dr. med. Stephan Kanzler Foto: vm.photodesign

Telefon 09721 720-2482

E-Mail [email protected]

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